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Feuerwehr Ahaus Nord

Neubau einer Feuerwehr

Projektdaten:

Baujahr: voraussichtlich 2018
BGF: 397m²
BRI: 1.864m³
NRF: 312m²
LP: 1-9 (Machbarkeitsstudie gewonnen)


Gebäude

Städtebauliche Situation

In strategisch bester Lage im nordwestlichem Stadtgebiet an der Fuistingstrasse zeigt sich der Neubau der Feuerwache Nord als eingeschossiges mit erhöhter Fahrzeughalle versehenes Flachdachgebäude, das eine zeitgemäße und gleichzeitig zeitlose Architektur verkörpert.
Das Plangrundstück wird im südlichen Bereich von der Lehmkösterstrasse, im nördlichen Bereich von der Fuistingstrasse und im westlichen Bereich von der Hocksstrasse gefasst. Die Zufahrt zum Grundstück erfolgt von der Fuistingstrasse, getrennt von der westlichen zur Hocksstrasse orientierten Alarmausfahrt.
Bei unseren Planungen wurde besonderes Augenmerk auf die optimale Grundstücksausnutzung gelegt.
Das Gebäude soll mit 3.00 m Grenzabstand parallel zur südlich verlaufenden Lehmkösterstrasse errichtet werden.
Ein zur Lehmkösterstrasse paralleler Gebäudeverlauf ermöglicht im nördlichen Grundstückbereich eine großzügigere Freifläche, die Reserven für Erweiterungen bietet. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch die Drehung die im westlichen Grundstückteil vorhandene Baumbestand zum Großteil erhalten werden kann, ohne dass die erforderlichen Stellplätze diesen gefährden könnten. Dies bedeutet jedoch, dass die im Bebauungsplan vorgesehenen Baugrenzen an der südlichen Grundstücksgrenze geringfügig überschritten werden, da das Gesamtgebäude gegen den Uhrzeigersinn zur Lehmkösterstrasse gedreht wird.
Aus Sicht des Planers ist unter städtebaulichen Gesichtspunkten die geplante Gebäudestellung und die damit verbundene geringfügige Überschreitung der südlichen Baugrenze unproblematisch. Sollte eine Überschreitung der Baugrenze seitens der Bauherrin nicht gewünscht sein, so könnte die Planung, wenn auch mit Vorteilsabstrichen, auch innerhalb der im Bebauungsplan vorgesehenen überbaubaren Grundstücksflächen errichtet werden.

Das Gebäude, Materialien und äußere Gestaltung

Die zukünftige Feuerwache Nord wird nach der aktuellen Energieeinsparverordnung konzipiert und hält die Anforderungen aus dem EEWärmeG ein. Durch die kompakte Bauform entsteht zudem ein günstiges A/V Verhältnis. Die zur Planung erforderlichen Gesetze und Bestimmungen, insbesondere die ASR und die DIN 14092 werden erfüllt.
Das Gebäude öffnet sich großzügig und einladend am überdachten Eingangsbereich.
Es stellt sich der Nutzung entsprechend als eingeschossiges, massives Flachdachgebäude mit Lochfassade dar.
Die Fahrzeughalle erhebt sich entsprechend der größeren Nutzhöhe gegenüber dem niedrigeren Bereich der Feuerwache. Hier ist ein dreiseitiges Lichtband mit dem Schriftzug „Feuerwache Nord“, der über Eck angeordnet wird, vorgesehen. Ein Geschoßverblendband bildet sowohl im niedrigen, als auch im Bereich der Fahrzeughalle den oberen Abschluss des Gebäudes. Somit erhält das Gebäude eine qualitätvolle gestaltete Fassade, die einen hohen (Wieder-) Erkennungswert aufweist.
Die stringente bzw. auf das Wesentliche reduzierte Gebäudeform soll durch die Wahl der Materialien unterstrichen werden. Zudem ist eine nachhaltige, robuste als auch wartungsarme Oberfläche für eine solche Gebäudenutzung und dem Gebäudestandort von hoher Bedeutung. Aus diesem Grund werden die entwurfsprägenden Fassadenelemente wie Verblendscheiben und Geschoßbänder mit einem rotbraunfarbigen Verblendmauerwerk versehen. Hier vereinen sich die zu Grunde gelegten Anforderungen in einem traditionellen sowie wertigen Material.
Gleichzeitig sind unter Berücksichtigung der nötigen Gebäudetransparenz die Fensteröffnungen mit wertigen, farbigen Alufensterelementen geschlossen. Im überdachten Haupteingangsbereich werden die aufgehenden Wände mit Alupaneelen in unterschiedlichen Rotnuancen versehen. Die Fahrzeughalle erhält zwei transparente Falttore, die großzügige Ein- und Ausblicke erlauben. An den Umkleideräumen sind schmale bodentiefe Fenster vorgesehen, die die notwendige Diskretion schaffen, ohne jedoch die notwendige Belichtung zu vernachlässigen. Die an den technischen Räumen zur Belichtung erforderlichen Öffnungen sind auf ein Minimum reduziert. Hingegen werden am Funkraum, als auch an der Teeküche großzügige Fensteröffnungen geschaffen, die Räume mit hohen Aufenthaltsqualitäten schaffen.

Erschließung

Das Grundstück wir im nördlichen Bereich durch die PKW- Zufahrt erschlossen. Direkt an dieser Zufahrt sind die Pkw Stellplätze angeordnet. Die Einsatzfahrzeuge verlassen das Gelände über die an der östlichen Grundstücksgrenze positionierte, von der PKW-Zufahrt getrennte, Alarmausfahrt, wo sie zunächst auf die Hocksstrasse und dann auf die Fuistingstrasse gelangen.
Der Gebäudenutzer betritt das Gebäude durch den zu den PKW- und Fahrradstellplätzen orientierten, überdachten Hauptzugang. Im Inneren erschließt ein zentraler, breiter Flur sowohl die Umkleide- und Nebenräume, als auch die Fahrzeughalle. Die Umkleidebereiche sind direkt an der Fahrzeughalle angeordnet, und erschließen diese ebenfalls.
Dadurch ist im Einsatzfall die Fahrzeughalle über kurze und direkte Wege durch den Umkleidebereich zügig erreichbar.



Planmaterial: Weitkamp + Partner